Am Samstag, den 17.09.22 gegen 8:00 Uhr machten sich 22 Wanderer auf den Weg nach Mittelberg im Kleinwalsertal. Kurz vor dem Ziel setzte der Schneefall ein und so manche Sommerreifen kamen an ihre Grenzen. Doch am Parkplatz angekommen, entschloss man sich bei Brotzeit und Bier den Aufstieg trotzdem zu wagen. Die Wanderer zogen sich noch für das nicht erwartete Wetter um und starteten mit dem Aufstieg zur Fluchtalpe. Kurz bevor sie das Zwischenziel erreichten, trafen sie den Hüttenwirt, der ihnen die Möglichkeit gab, einen Teil der Rucksäcke in der Materialseilbahn nach oben zu befördern.
Die Rucksäcke wurden bei einer kleinen Stärkung umgepackt und nur noch mit dem nötigsten für den Aufstieg beladen. Trotz immer stärker werdendem Schneefall ging es weiter; zu diesem Zeitpunkt lagen „nur“ 10 cm Schnee. Nun mussten sie noch 700 hm bewältigen um ihren Schlafplatz zu erreichen. Unter erschwerten Bedingungen kämpften sie sich in dem immer höher werdenden Schnee Schritt für Schritt nach oben. Das letzte Drittel wurde zum Teil zur Spurensuche, da der Weg nicht mehr zu erkennen war. Diese Bedingungen führten dazu, dass einige an ihre Grenzen gerieten. Doch mit gegenseitiger Hilfe erreichten alle die Fiderepasshütte auf 2067 Höhenmeter.
Nach dem Umziehen und Trocknen begann für alle der entspanntere Teil mit Hüttenspielen, leckerem Essen und der ein oder anderen Halbe Bier. Je später es wurde, desto mehr kamen die Bedienungen ins Schwitzen, denn es wurde noch mit halb vollem Glas nachbestellt. Um 22:00 Uhr begann die Nachtruhe und somit mussten alle ins Bett.
Am nächsten Morgen war die Überraschung riesig als vor der Tür fast 1 Meter Schnee lag. Nach dem Frühstück wurde zusammengepackt und sich für den Abstieg gerüstet. Nun begann der Kampf mit Tiefschnee, Wind und Nebel mit teils notdürftiger Ausrüstung. Der kräftezehrende Abstieg erfolgte nun im Gänsemarsch durch den gebildeten Trampelpfad nach unten. Glücklicherweise wurde der Schnee auch immer weniger, sodass es möglich war, eine erneute Stärkung an der Flucht-alpe einzunehmen. Nun wurden noch die letzten Meter zum Auto zurückgelegt.
Text: Dominik Frey und Jasmin Weber / Foto: Elke Frey